Der Mehring Verlag ist der wichtigste Herausgeber von Trotzkis Schriften in deutscher Sprache. Leo Trotzki (1879–1940) führte zusammen mit Wladimir Lenin die Bolschewistische Partei und die russische Arbeiterklasse in der Oktoberrevolution 1917. Er war der größte Stratege der sozialistischen Weltrevolution des 20. Jahrhunderts. 1923 gründete Trotzki die Linke Opposition gegen die nationalistische Bürokratie unter Josef Stalin, die in der Sowjetunion die Macht an sich riss. Nachdem die verheerende Politik der Komintern 1933 den Aufstieg Hitlers ermöglicht hatte, rief Trotzki zur Gründung der Vierten Internationale auf. 1940 wurde er von einem stalinistischen Agenten im mexikanischen Exil ermordet.
Die Themenvielfalt in Trotzkis Schriften – Kunst, Literatur und Kultur, wissenschaftliche Entdeckungen, Probleme des Alltagslebens und natürlich Politik – ist nahezu unfassbar. ... Wenn es möglich ist, dass Geschichte im Augenblick ihrer Entfaltung bewussten Ausdruck findet, dann tat sie dies in den Schriften Leo Trotzkis.
David North, »Verteidigung Leo Trotzkis«.
In diesem Band ist neben Leo Trotzkis kritischen Artikeln und Analysen zur Volksfrontpolitik der französischen Kommunistischen Partei in den 1930er Jahren auch das von ihm entworfene »Aktionsprogramm für Frankreich« abgedruckt.
Wie konnte es zu der Barbarei des Nationalsozialismus kommen und von wem hätte sie verhindert werden können? War der Aufstieg Hitlers unvermeidlich und welche Rolle spielten die Sozialdemokratie und die Kommunistische Partei? Die vorliegende Auswahl von Trotzkis Schriften über Deutschland gibt eine Antwort auf diese Fragen. Er schrieb die Briefe und Artikel 1933–1934, um in die aktuelle politische und gesellschaftliche Auseinandersetzung in Deutschland einzugreifen und die voraussehbare und von ihm vorausgesehene Katastrophe zu verhindern.
Band 1 – Februarrevolution
Band 2 – Oktoberrevolution
Trotzkis zweibändige Geschichte der Russischen Revolution von 1930 ist nicht nur ein geniales Werk der marxistischen Geschichtsschreibung, sondern gleichzeitig ein Stück Weltliteratur. »Der unbestreitbarste Charakterzug der Revolution ist die direkte Einmischung der Massen in die historischen Ereignisse«, schreibt Trotzki im Vorwort. Viele Historiker denunzieren die Oktoberrevolution bis heute als »Verschwörung« und »Putsch« einer kleinen Gruppe bolschewistischer Revolutionäre. Trotzkis Buch widerlegt diese Auffassung eindeutig.
Was ist die Sowjetunion und wohin treibt sie?
In diesem unübertroffenen Werk von 1936 charakterisiert Trotzki die Sowjetunion als eine »Übergangsgesellschaft«, deren Charakter und Schicksal die Geschichte noch nicht entschieden habe. Er betont die Notwendigkeit für die Arbeiterklasse, das stalinistische Regime zu stürzen, auf der Grundlage der Sowjetdemokratie wieder die Kontrolle über den Staat zu erlangen und die Sowjetgesellschaft in den Sozialismus zu führen.
Ergebnisse und Perspektiven
Die Theorie der permanenten Revolution ist von Leo Trotzki 1905 am Vorabend der ersten russischen Revolution ausgearbeitet worden. Sie bildete die strategische Grundlage der Oktoberrevolution 1917 und ist die einzig schlüssige Konzeption des Sozialismus für unsere Zeit. Trotzki schreibt:
Der Abschluss einer sozialistischen Revolution ist im nationalen Rahmen undenkbar. Sie beginnt auf nationalem Boden, entwickelt sich international und wird vollendet in der Weltarena. Folglich wird die sozialistische Revolution in einem neuen, breiteren Sinne des Wortes zu einer permanenten Revolution: Sie findet ihren Abschluss nicht vor dem endgültigen Siege der neuen Gesellschaft auf unserem ganzen Planeten.
Der Todeskampf des Kapitalismus und die Aufgaben der Vierten Internationale
Die Gründung der Vierten Internationale im Jahr 1938 war die Antwort der Marxisten auf die Entartung der Kommunistischen Internationale unter dem Einfluss Stalins. Dieses Buch enthält neben dem Gründungsprogramm zum ersten Mal auch die vollständig ins Deutsche übersetzten Abschriften der Diskussionen, die Trotzki in seinem mexikanischen Exil mit Führern der amerikanischen Socialist Workers Party führte. Außerdem beinhaltet es das Manifest der Vierten Internationale zum imperialistischen Krieg und zur proletarischen Weltrevolution von 1940.
Ohne zu verstehen, wie die Sowjetunion entstand, was sie darstellte, warum sie entartete und zusammenbrach, was daran zu verteidigen und was zu verurteilen war, ist kein fortschrittlicher Ausweg aus der Sackgasse denkbar, in der sich die menschliche Gesellschaft heute befindet. Diese Fragen standen im Mittelpunkt der Auseinandersetzung, die 1939–1940 in der amerikanischen trotzkistischen Socialist Workers Party stattfand. In den hier publizierten Artikeln und Briefen verteidigt Trotzki die marxistischen Prinzipien und Methoden gegen die SWP-Minderheit unter Max Shachtman und James Burnham.
Leo Trotzki schrieb diese Artikel und Reportagen aus dem Ersten Weltkrieg, weil er der Wahrheit wieder zum Durchbruch verhelfen wollte. Wer sonst schilderte so ungeschminkt die Leiden und Verbrechen des Kriegs gerade in dem Moment, in dem die patriotische Bemäntelung und Lüge die wesentliche Voraussetzung für die anhaltenden Grausamkeiten war?
In diesen Reden und Schriften aus den 1920er Jahren lenkt Trotzki die Aufmerksamkeit auf die veränderte Rolle der Vereinigten Staaten von Amerika, die aus dem Ersten Weltkrieg als neue stärkste Macht hervorgingen. Er erkennt in den unausweichlichen Konflikten zwischen Europa und Amerika frühzeitig die Gefahren eines neuen Weltbrands: »Dieses amerikanische pazifistische Programm der Allerweltsverknechtung ist keineswegs ein friedliches: Im Gegenteil, es trägt in sich Keime von Kriegen und größten revolutionären Erschütterungen.«
In diesem Band liegen die wichtigsten Artikel und Reden Leo Trotzkis zu den Fragen des Alltags, der Kultur und der Erziehung in der jungen Sowjetunion der 1920er Jahre vor. Sie sind Beispiele für die ungebrochene Überzeugung, dass es möglich ist, die bisher unterdrückten Massen mittels Erziehung und kulturellen Angeboten wie dem Kino und örtlichen Bibliotheken aus ihrer früheren Passivität zu befreien. Ergänzt wird die Sammlung um Trotzkis bekannten Essay »Ihre Moral und unsere« aus dem Jahr 1938.
Ende der 1930er Jahre arbeitete Leo Trotzki an der Biografie Josef Stalins. Sie blieb unvollendet, weil der Autor im August 1940 durch einen Agenten der stalinschen Geheimpolizei GPU in Mexiko ermordet wurde. Stalin fürchtete Trotzkis Enthüllungen über seine politische Mittelmäßigkeit und geringe Rolle in der Oktoberrevolution. Es gelang ihm, mit dem Attentat die Vollendung der Biografie zu verhindern. Aber Trotzki hinterließ ein umfangreiches Manuskript, das einen außergewöhnlichen Einblick in Stalins Persönlichkeit und politische Entwicklung bot.
Die Kriege, die 1912 und 1913 auf dem Balkan tobten, warfen ihre Schatten auf das 20. Jahrhundert. Der damals 33-jährige Revolutionär Leo Trotzki lebte im Wiener Exil und bereiste den Balkan als Korrespondent einer sozialistischen Kiewer Zeitung. Seine Berichte, die in diesem Band gesammelt sind, verbinden eine hervorragende Beobachtungsgabe mit einem tiefen Einblick in die gesellschaftlichen und politischen Ursachen des Geschehens.
Trotzkis Kritik am Programmentwurf, den Bucharin und Stalin dem Sechsten Kongress der Kommunistischen Internationale vorgelegt hatten, liefert den Schlüssel zum Verständnis des Aufstiegs und Niedergangs der Dritten Internationale. Er schrieb die Kritik im Sommer 1928 im zentralasiatischen Alma-Ata, wohin ihn Stalin nach seinem Ausschluss aus der Kommunistischen Partei hatte verbannen lassen.
Leo Trotzki setzt sich in diesem Buch mit künstlerischen Strömungen in der jungen Sowjetunion – wie den Futuristen, den Formalisten und dem Proletkult – auseinander, wobei jede Formulierung gleichzeitig eine Absage an die Engstirnigkeit der selbstzufriedenen Bürokratie der beginnenden 1920er Jahre ist. »Literatur und Revolution« entstand in der Periode unmittelbar vor der Gründung der Linken Opposition im Oktober 1923.
Nach Lenins Tod im Januar 1924 schrieb Leo Trotzki seine persönlichen Erinnerungen an den Revolutionsführer nieder. Er wollte sie als Rohmaterial, Entwürfe und Skizzen für einen zukünftigen Biografen verstanden wissen. Es entstand ein nuanciertes Bild von Lenins Persönlichkeit, in der sich menschliche Wärme und Humor auf einzigartige Weise mit einem scharfen Intellekt und einem unbeugsamen Willen paarten.
Leo Trotzki zeigt in diesem Band die gesellschaftlichen Zusammenhänge und Hintergründe des zaristischen Russland Ende des 19. Jahrhunderts auf, unter denen die Bedingungen für die Entwicklung des Marxismus in Russland entstanden. Dieses Bild der russischen Verhältnisse in den Jahrzehnten vor der ersten Revolution 1905 bildet den Ausgangspunkt für die biografische Beschreibung der Entwicklung Lenins zum Revolutionär.
Das Buch enthält 89 Texte von Leo Trotzki zur spanischen Revolution und zur Niederlage im Bürgerkrieg aus den Jahren 1931–1940. Im Anhang findet sich die Korrespondenz zwischen Trotzki und Andrés Nin. Das Buch erschien im ISP-Verlag und ist beim Mehring Verlag erhältlich.
Die sieben Bände der Gesamtausgabe enthalten Leo Trotzkis Schriften zum Stalinismus, zur chinesischen Revolution und zur Gründung und Entwicklung der Linken Opposition gegen den Stalinismus. Sie sind bei Rasch und Röhring erschienen und über den Mehring Verlag erhältlich.