Was ist Kunst ?
Vor allem ist Kunst die Erkenntnis des Lebens. Kunst ist kein willkürliches Spiel der Phantasie, der Gefühle, der Stimmungen, Kunst ist nicht Ausdruck rein subjektiver Empfindungen und Erfahrungen des Dichters; Kunst setzt sich nicht das Ziel, vor allem »gute Gefühle« im Leser zu wecken. Die Kunst will ebenso wie die Wissenschaft das Leben erkennen. Kunst und Wissenschaft haben ein und denselben Gegenstand: das Leben, die Wirklichkeit. Aber die Wissenschaft analysiert, und die Kunst synthetisiert; die Wissenschaft ist abstrakt, die Kunst ist konkret; die Wissenschaft spricht den Verstand des Menschen an, die Kunst seine sinnliche Natur. Die Wissenschaft erkennt das Leben mit Hilfe von Begriffen, die Kunst mit Hilfe von Bildern, in Form einer lebendigen sinnlichen Wahrnehmung.
Alexander K. Woronski, »Die Kunst als Erkenntnis des Lebens und die Gegenwart« (1923).
Ausgewählte Schriften 1911–1936
Dieser Band enthält Alexander K. Woronskis wichtigste literaturkritische und kunsttheoretische Essays sowie andere Schriften. Woronski war eine herausragende Persönlichkeit des intellektuellen Lebens in der frühen Sowjetunion, der Herausgeber von »Krasnaja now«, der bedeutendsten Literaturzeitschrift in den 1920er Jahren, und ein Unterstützer von Trotzki sowie der Linken Opposition in ihrem Kampf gegen den Stalinismus.
Die hier abgebildeten Fotografien waren jahrzehntelang verschollen in den Tiefen der Lubjanka, des Hauptquartiers der Geheimpolizei mitten in Moskau. Es sind Polizeifotos aus Vernehmungsakten von ganz normalen Bürgern, die während Stalins Schreckensherrschaft aufgrund falscher Anklagen verhaftet und erschossen wurden.
Bürgerkrieg und bolschewistische Periode, sozialistischer Realismus und Stalin-Ära
Dieser Band des Sammlers und Grafikdesigners David King zeigt die Entwicklung der sowjetischen Plakatkunst von der revolutionären Periode bis zum Tod Stalins. Zu sehen ist, wie gewaltige Veränderungen in der Sowjetunion zu einem dramatischen Wechsel in Kunst und Gestaltung führen.
Mit mehr als 550 Plakaten, Fotografien und Zeichnungen ist dieser Bildband eine fesselnde visuelle Geschichte der UdSSR von 1917 bis zum Tode Stalin 1953. Ausgehend von den großen historischen Ereignissen, richtet der Autor den Fokus auf einzelne Ereignisse und Schicksale.
Leo Trotzki setzt sich in diesem Buch mit künstlerischen Strömungen in der jungen Sowjetunion – wie den Futuristen, den Formalisten und dem Proletkult – auseinander, wobei jede Formulierung gleichzeitig eine Absage an die Engstirnigkeit der selbstzufriedenen Bürokratie der beginnenden 1920er Jahre ist. Literatur und Revolution entstand in der Periode unmittelbar vor der Gründung der Linken Opposition im Oktober 1923.
In diesem Band liegen die wichtigsten Artikel und Reden Leo Trotzkis zu den Fragen des Alltags, der Kultur und der Erziehung in der jungen Sowjetunion der 1920er Jahre vor. Sie sind Beispiele für die ungebrochene Überzeugung, dass es möglich ist, die bisher unterdrückten Massen mittels Erziehung und kulturellen Angeboten wie dem Kino und örtlichen Bibliotheken aus ihrer früheren Passivität zu befreien. Ergänzt wird die Sammlung um Trotzkis bekannten Essay »Ihre Moral und unsere« aus dem Jahr 1938.