David North
Verteidigung Leo Trotzki

Das Bild von Leo Trotzki im Wandel der jüngsten Geschichte

Vortrag vor der Association for Slavic, East European and Eurasian Studies (USA) am 21. November 2010

Thema dieses Forums ist ein Mann, dessen Aktualität ungebrochen bleibt – auch siebzig Jahre nach seiner Ermordung durch einen stalinistischen Agenten. Trotzki war einer der Titanen in der Politik und im Geistesleben des zwanzigsten Jahrhunderts. Trotzdem werden weiterhin alle Anstrengungen unternommen, ihn als Unhold zu verteufeln, seine theoretischen Arbeiten zu verdrehen und sein Leben falsch darzustellen. Der Trotzkismus gilt im einundzwanzigsten Jahrhundert als ebenso ketzerisch wie Spinozas Denken im achtzehnten Jahrhundert. In der Tat hat sich die Feindseligkeit gegenüber Trotzki in den vergangenen Jahren noch verschärft und ausgesprochen bösartige Züge angenommen. Es ist wahrhaftig lange her, dass aufrichtige liberale Gegner Trotzkis sein Werk mit großem Interesse, ja mit Bewunderung lasen. In den 1930er-Jahren besaßen Liberale noch ein gewisses Maß an intellektueller Integrität und glaubten ehrlich an ihre demokratischen Ideale. Damals war es zwar nicht für die liberalen Trittbrettfahrer des Sowjetregimes wie die Verleger der Zeitschrift The Nation[1], aber für einen Mann wie John Dewey ohne Weiteres möglich, anderer Meinung zu sein als Trotzki und dennoch dessen Genie, Mut und Aufrichtigkeit anzuerkennen. Darüber hinaus fühlte sich Dewey – auf Grund seiner Prinzipien – verpflichtet, Trotzki zu ermöglichen, sich gegen die Anschuldigungen der Stalinisten zu verteidigen.

Später, in den 1950er-, 1960er- und 1970er-Jahren bemühte sich eine neue Generation von Historikern um eine objektive und ehrliche Auseinandersetzung mit der Oktoberrevolution und ihren größten Persönlichkeiten, einschließlich der Leo Trotzkis. So wies Alexander Rabinowitch auf der Grundlage seiner akribischen Forschungsarbeiten in Archiven nach, dass Trotzki bei der Ausarbeitung der Strategie des Oktoberaufstandes und bei ihrer taktischen Umsetzung eine entscheidende Rolle gespielt hatte. Richard B. Day untersuchte das wirtschaftstheoretische Gedankengut der Linken Opposition. Und Baruch Knei-Paz brachte eine detaillierte Untersuchung von Trotzkis politischem und gesellschaftstheoretischem Denken heraus. Die Veröffentlichung der Studien von Knei-Paz 1978 sollte sich als der Höhepunkt akademischer Arbeiten über Leo Trotzki erweisen – wenn man von den Forschungen Pierre Broués absieht, der nicht nur ein herausragender Historiker, sondern auch Trotzkist war.

In den vergangenen zwanzig Jahren hat eine wissenschaftsfeindliche Konterrevolution auf dem Gebiet der Forschung über die Sowjetunion ganz allgemein und über Leo Trotzki im Besonderen stattgefunden. Was diese reaktionäre Entwicklung ausgelöst hat, ist nicht schwer auszumachen. Der Zerfall der Sowjetunion demoralisierte breite Schichten der liberalen Intelligenz in Westeuropa und den Vereinigten Staaten. Ganz gleich, welche politischen Positionen sie persönlich vertraten, waren alle Historiker, die sich ernsthaft mit der Russischen Revolution befassten, von der Überzeugung motiviert, dass der Oktober 1917 einen gewaltigen Wendepunkt in der Weltgeschichte markierte. Seine Ursachen, das Ereignis selbst, seine Folgen und die Personen, die in diesem historischen Drama eine entscheidende Rolle spielten, all das musste ihrer Ansicht nach gewissenhaft studiert werden. Mit dem Zusammenbruch von 1991 schien diese Grundüberzeugung hinfällig geworden zu sein. Die Ära bürgerlicher Triumphgesänge und ihres Barden Francis Fukuyama war eingeläutet, mit freundlicher Unterstützung der RAND Corporation[2]. Die Oktoberrevolution, so hieß es jetzt, war nicht nur ein politisches Verbrechen. Sie war ein Fehler, und ein sinnloser dazu!

Die bloße Vorstellung, dass die Oktoberrevolution auch nur potenziell die Weichen für eine historische Alternative zum Kapitalismus gestellt habe, wurde vehement zurückgewiesen.

Diese Positionen hatten erhebliche Auswirkungen in der akademischen Welt, zumal deren Vertrauen in den Fortschritt der Menschheit bereits vor der Auflösung der Sowjetunion untergraben worden war, und zwar nicht nur durch das hohle ideologische Geschwätz der Reagan-Jahre, sondern auch durch den Subjektivismus und den Irrationalismus der Frankfurter Schule und des Postmodernismus. Doch alle Anstrengungen, die wahre Bedeutung und die historische Berechtigung des Oktobers 1917 zu bestreiten, ruhten von Anfang an auf sehr wackligen historischen und theoretischen Fundamenten. Schließlich hatte der sowjetische Staat, der aus der Revolution hervorgegangen war, nicht – wie die Pariser Kommune – nur 71 Tage, sondern 73 Jahre lang Bestand gehabt. Und im Verlaufe dieser Zeit hatte die Sowjetunion eine bedeutende industrielle Entwicklung durchgemacht, Nazideutschland im Krieg besiegt, den Lebensstandard und das kulturelle Niveau des eigenen Volkes außerordentlich stark angehoben, bemerkenswerte wissenschaftliche Fortschritte erzielt und weltweit immensen Einfluss gewonnen. Die These, dass der Dezember 1991 das unvermeidliche Resultat des Oktobers 1917 gewesen sei, zwang Historiker, Alternativen zum Entwicklungsgang der Sowjetunion unter Stalin und seinen Nachfolgern entweder kleinzureden oder zu ignorieren – und zwar Alternativen, die nicht nur in der Phantasie existierten, sondern tatsächlich programmatisch formuliert und verfochten worden waren. Ein besonders zynisches Beispiel für diese Haltung liefern die Schriften des Historikers und langjährigen Mitglieds der britischen stalinistischen KP Eric Hobsbawm. ­Hobsbawm rechtfertigte Stalins Herrschaft als »die einzig mögliche Option«.

Dass das Ende der sowjetischen Geschichte die zwangsläufige Folge der Revolution von 1917 gewesen sei, dass die politischen und wirtschaftlichen Maßnahmen seit den ersten Tagen des Kriegskommunismus und der Neuen Ökonomischen Politik[3], von der Kollektivierung über die Liberman-Reformen[4] bis hin zu Gorbatschows Perestroika der einzig vorstellbare Entwicklungsweg gewesen seien – diese Behauptungen von Gegnern des Marxismus waren ironischerweise ein Echo auf die Argumente des stalinistischen Regimes selbst. Dieses versuchte nämlich, seine eigenen Irrtümer zu verschleiern, indem es bürokratische Willkür als einen »Ausdruck historischer Notwendigkeit« darstellte.

Diese Pervertierung einer genuin materialistischen und dialektischen Konzeption des marxistischen Determinismus durch Stalin wird von Professor Day auf kompetente Weise entlarvt und als »Erpressung mit der Alternativlosigkeit« zurückgewiesen.[5] Day veröffentlichte seinen Aufsatz unter diesem Titel kurz vor dem endgültigen Bankrott von Gorbatschows Perestroika, kurz vor der Auflösung der UdSSR durch die stalinistische Bürokratie und der Wiedererrichtung des Kapitalismus.

Day stellte darin völlig richtig fest:

Als Stalin Mitte der zwanziger Jahre den »Leninismus« kanonisierte, eliminierte er aus Lenins Denken alles, was differenziert und kultiviert war, und klammerte sich an alles, was nach einer glaubhaften Rechtfertigung der autoritären Organisation des politischen und wirtschaftlichen Lebens aussah.[6]

Bezeichnenderweise verband Day seine Opposition gegen die »Erpressung mit der Alternativlosigkeit« damit, die von Trotzki vertretene Alternative zu analysieren. Day hob den Zusammenhang zwischen Trotzkis philosophischen Konzeptionen und seinem programmatischen Kampf gegen die nationalistische Linie des »Sozialismus in einem Land« hervor und erklärte:

Historische Widersprüche waren für Trotzki der Stoff, aus dem Politik gemacht wird. Dem bei Hegel und im Marxismus grundlegenden Prinzip der Universalität folgend war er überzeugt, dass Widersprüche als Teil des »Ganzen« der Weltwirtschaft verstanden werden müssen; Kapitalismus und Sozialismus stellten nur »Teile« dieses Ganzen dar. Seit der Entstehung des Weltmarktes konnte der Nationalstaat – sei er kapitalistisch oder sozialistisch – nicht länger als ein »unabhängiges Wirtschaftsgebiet« existieren. Die weltweite Arbeitsteilung wurde »nicht dadurch aufgehoben, dass in dem einen Land ein kapitalistisches und in dem anderen ein sozialistisches System vorherrscht«.[7]

In einer von den post-sowjetischen kapitalistischen Triumph­gesängen geprägten geistigen Atmosphäre waren wenige Historiker dazu bereit, ihre Arbeit in der von Day vorgeschlagenen Richtung zu entwickeln und systematisch die Alternativen zum Stalinismus zu erkunden. Die eine große Ausnahme von dem vorherrschenden Muster intellektueller Kniefälle vor der Macht der politischen und ideologischen Reaktion waren die Arbeiten des Historikers und Soziologen Wadim Rogowin in Russland. Er hatte dem ersten Band seiner siebenbändigen Geschichte der trotzkistischen Opposition gegen den Stalinismus zwischen 1923 und 1940 den Titel »Gab es eine Alternative?«[8] gegeben.

Die erneuten Angriffe auf Trotzkis historischen Ruf in den 1990er-Jahren entsprangen dem Bedürfnis bürgerlicher Ideologen, rundweg abzustreiten, dass in der UdSSR ein anderer Weg als der der stalinistischen Diktatur hätte eingeschlagen werden können. Trotzkis bloße Existenz als revolutionärer Gegner des Regimes – der überdies für die stalinistische Bürokratie eine gewaltige Bedrohung darstellte – musste bestritten werden. Ihrem Wesen und Ziel nach erforderten diese Angriffe folglich ein Zurückgreifen auf dieselben Methoden der Fälschung und sogar auf exakt dieselben Lügen, die das stalinistische Regime in seinem unerbittlichen Kreuzzug gegen Trotzki benutzt hatte. Alle Fakten, die in den vergangenen vierzig Jahren, seit der Veröffentlichung des ersten Bandes von Isaac Deutschers Biografie in den 1950er-Jahren, von Historikern über das Leben und Werk Leo Trotzkis zusammengetragen worden waren, mussten – um den Lieblingsbegriff der Fälscher zu verwenden – »in Frage gestellt werden«.

Dies war jedenfalls die erklärte Absicht des sogenannten Journal of Trotsky Studies, das in den frühen 1990er-Jahren an der Universität von Glasgow ins Leben gerufen worden war. Professor Ian Thatcher gehörte zu seinen Mitbegründern. Dieser Zeitschrift war freilich keine lange Lebensdauer vergönnt. Nur vier Ausgaben wurden veröffentlicht. Aber sie entwickelte die Art und Weise der Fälschung, die in allen antitrotzkistischen Schriften der darauffolgenden eineinhalb Jahrzehnte Anwendung finden sollte. Die wichtigsten Elemente dieses Modus Operandi waren: Erstens die Behauptung, dass es sich bei längst anerkannten Fakten von Trotzkis Leben um »Mythen« handele, deren Entlarvung an der Zeit sei: bei seiner entscheidenden Rolle als Führer des Oktoberaufstands 1917 und als Gründer und Befehlshaber der Roten Armee, bei seinem Internationalismus, seiner unversöhnlichen Opposition gegen den Stalinismus. Zweitens die Behauptung, Trotzkis Schriften, einschließlich seiner literarischen Meisterwerke wie seine Autobiografie und seine monumentale »Geschichte der Russischen Revolution«, seien unzuverlässig, und drittens Verunglimpfungen von Trotzkis intellektueller, politischer und moralischer Integrität.

Die dicht aufeinander folgenden Wirtschaftskrisen im ersten Jahrzehnt des neuen Jahrhunderts und die wachsende geopolitische Instabilität bildeten einen weiteren Anstoß für die Angriffe auf Trotzki. Als die Triumphgesänge der 1990er-Jahre der Sorge um die Zukunft des Kapitalismus wichen, erinnerten sich reaktionäre Akademiker voller Angst an den Einfluss, den Isaac Deutschers biografische Trilogie – »Der Bewaffnete Prophet«, »Der Unbewaffnete Prophet«, »Der Verstoßene Prophet« – in den 1960er-Jahren auf eine Generation politisch radikalisierter Jugendlicher ausgeübt hatte. Deutschers Biografie führte Studenten zu noch gefährlicherem Stoff – zu Trotzkis eigenen Schriften! Auf Zehntausende junger Menschen in ganz Europa, Nord- und Südamerika machten die Schriften dieses politischen und literarischen Genies einen überwältigenden Eindruck. Bestand nicht die Gefahr, dass in einer Zeit erneuter, möglicherweise noch größerer Krisen sich diese Entwicklung wiederholen könnte? Wie konnte das verhindert werden? Als Konsequenz erschienen innerhalb von nur sechs Jahren die Biografien der Professoren Swain, Thatcher und Service; und jede von ihnen beginnt mit einer ausdrücklichen Denunziation von Deutschers Werk. »Deutscher akzeptierte den Trotzki-Mythos, ja half ihn sogar aufzubauen«, erklärt Swain.[9] Thatcher schreibt hämisch über Deutschers Biografie, sie lese sich »wie eine Abenteuergeschichte für Jungs«, und beschwert sich, der Autor habe sich zu stark auf Trotzkis eigene Schriften gestützt.[10] Service tut Deutscher als jemanden ab, der »einen Kult um Trotzki« betrieben habe[11]. Diese Bücher wurden in der offensichtlichen Absicht geschrieben, die Leser gegen Trotzkis Einfluss zu impfen. Wie Swain ganz offen im zweiten Satz seines Buches schreibt: »Leser dieser Biografie werden nicht den Weg zum Trotzkismus finden.«[12]

Keiner dieser Autoren überstand sein Anti-Trotzki-Projekt, ohne dass seine Integrität oder sein Ruf beschädigt wurden. Ich habe einen bedeutenden Teil der vergangenen drei Jahre damit zugebracht, die zahllosen Fälschungen und Unwahrheiten in diesen Büchern offenzulegen. Zeitweilig fühlte ich mich wie ein Anwalt, der nur einen Mandanten hat. Aber jegliche Hoffnung, dass mir bei der Aufgabe, Anti-Trotzki-Verleumdungen und -Fälschungen zu widerlegen, eine Atempause gegönnt werde, wäre verfrüht. Im Oktober fuhr ich nach Deutschland, um in Berlin auf einer Versammlung zu sprechen, die aus Anlass des siebzigsten Jahrestages von Trotzkis Ermordung abgehalten wurde. Ich sah mich gezwungen, einen guten Teil meiner Rede auf eine Schmähschrift gegen Trotzki zu verwenden, die kürzlich von einem Mitglied des Instituts für Geschichtswissenschaften an der Humboldt-Universität zu Berlin verfasst worden war. Die Kampagne gegen Trotzki ist ganz offensichtlich keine rein anglo-amerikanische Angelegenheit.

Tatsächlich hat kürzlich auch aus Russland der Historiker Roy Medwedew einen weiteren Beitrag zur anti-trotzkistischen Literatur geliefert. Sein Name ist Studenten der sowjetischen Geschichte geläufig. Er hat sich mit seinem Werk »Das Urteil der Geschichte« international einen Namen gemacht. Die erste englischsprachige Ausgabe davon wurde 1972[13] veröffentlicht, die zweite überarbeitete Fassung 1989[14]. »Das Urteil der Geschichte« wurde weithin als erster Versuch eines sowjetischen Historikers angesehen, die Verbrechen Stalins und des Stalinismus zu enthüllen. Medwedews politische Einstellung war die eines gemäßigten Reformers. Seine Schriften waren an den Flügel der Bürokratie gerichtet, der sich an Chruschtschow und später an Gorbatschow orientierte, und spiegelten dessen Ansichten wider. Medwedew war Trotzki gegenüber nie besonders wohlwollend. Trotzdem schrieb er in »Das Urteil der Geschichte«:

Gerade was Leo Trotzki angeht, verlangen sein Wirken und sein tragisches Schicksal eine genaue und sorgfältig abgewogene politische und rechtliche Bewertung.[15]

Das wurde vor 21 Jahren geschrieben. In einem Aufsatz, der kürzlich als Einleitung zu einer neuen Trotzki-Biografie des ukrainisch-amerikanischen Historikers Georgi Tschernjawski erschien, greift nun Medwedew auf dieselben Fälschungen zurück, denen er in »Das Urteil der Geschichte« widersprochen hatte. Ironischerweise widerspricht Medwedews einleitender Essay dem im Allgemeinen wohlwollenden Bild, das Tschernjawski von Trotzki zeichnet. Es scheint, als hätten die Verleger sich verpflichtet gefühlt, Tschernjawskis positive Darstellung mit Medwedews schroff abwertenden und unaufrichtigen Aussagen zu konterkarieren.

Es besteht ein erstaunlicher Gegensatz zwischen dem, was Medwedew 1989 vertrat, und dem, was er 2010 schreibt. In »Das Urteil der Geschichte« stellt Medwedew fest:

Bekanntermaßen spielte der Petrograder Sowjet, der in diesen Tagen unter Führung Trotzkis stand, bei der Organisierung und Vorbereitung dieses Aufstandes eine große Rolle … Mit dem Sieg des bewaffneten Aufstandes in Petrograd ging die Macht im Lande in die Hände der Sowjets über. Die Provisorische Regierung war gestürzt.[16]

… Trotzki spielte bei der praktischen Vorbereitung und Durchführung des Aufstandes im Oktober eine außerordentlich große Rolle. Hier könnte man eine Vielzahl von Aussagen unmittelbar Beteiligter und direkter Augenzeugen des bewaffneten Aufstandes im Oktober anführen.[17]

Und was erklärt Medwedew heute?

Ja, Trotzki stand an der Spitze sowohl des Petrograder Sowjets wie auch des militärischen Revolutionskomitees dieses Sowjets. Ein bewaffneter Aufstand wurde vorbereitet, aber er war überflüssig. Die Macht ging schnell und friedlich von der Provisorischen Regierung in die Hände des Sowjets über: Die Roten Garden mussten nur den Moskauer Kreml mit Gewalt einnehmen.[18]

Um Trotzkis Bedeutung für die Oktoberrevolution zu schmälern, schafft Medwedew also einfach den Aufstand in Petrograd ab. Es gab für Trotzki am Vorabend des 24. und 25. Oktober 1917, wie man sieht, schlicht nichts zu tun. Diese Version ist nur eine andere Variante von dem, was Ian Thatchers ehemaliger Kollege an der Glasgower Universität, Professor James White, im Journal for Trotsky Studies schrieb, dass nämlich der unbeholfene und glücklose Trotzki von seinen fähigeren Genossen wie Stalin im Smolny-Institut zurückgelassen worden sei, um dort Telefondienst zu machen.

Im Jahr 1989 schrieb Medwedew:

Zweifellos war es vor allem auf dessen [Trotzkis] Tätigkeit zurückzuführen, dass die Rote Armee aus einem komplizierten Konglomerat von Partisanen- und Halbpartisaneneinheiten zu einer regulären, disziplinierten Militärmaschinerie aufgebaut wurde. Trotzki verstand es, die Mitwirkung vieler Tausender zaristischer Offiziere – von den unteren Dienstgraden bis zu Generälen – in der Roten Armee zu organisieren. Die Rote Armee hätte den Bürgerkrieg ohne die Kommissare nicht gewonnen. Aber auch ohne die Militärfachleute wäre sie nicht siegreich aus ihm hervorgegangen.[19]

Aber jetzt behauptet Medwedew:

Die Überbewertung Trotzkis durch den Titel ›Oberkommandierender‹ der Roten Armee gereichte in erster Linie den Generälen der Weißen Garden zum Vorteil.[20]

In »Das Urteil der Geschichte« erkannte Medwedew an, dass Trotzkis Rolle in der Führung der bolschewistischen Partei nur derjenigen Lenins nachstand. Er schrieb:

… galt Trotzki in den Jahren 1921/22 nach wie vor als zweiter Mann in der Führung der Bolschewiki. Auf vielen Kundgebungen und Versammlungen wurden Hochrufe auf »die Genossen Lenin und Trotzki« ausgebracht, in vielen Einrichtungen von Partei und Staat waren Lenins und Trotzkis Porträts zu sehen. Trotzkis Name erklang in Liedern und Militärmärschen. Dies war zweifellos der Höhepunkt in seiner Karriere als Revolutionär und politischer Führer des Sowjetstaates. In dieser Zeit trat Lenin Trotzki mit betonter Achtung entgegen. Umgekehrt war es ebenso.[21]

Doch Medwedews Aufsatz von 2010 liefert plötzlich eine vollkommen andere Einschätzung:

… tatsächlich hatte die bolschewistische Partei von 1917 keine »zweiten Führer« … Trotzki nannte sich selbst oft den »zweiten« (hinter Lenin) und war selber davon überzeugt. Diese Auffassung bildete die Grundlage für seinen Machtanspruch und seinen Anspruch auf Lenins Erbe, nachdem der Führer gestorben war.

Wie der große Paganini jedoch einmal bemerkte, gibt es viele »Zweite«. Es ist deshalb richtiger, nicht über einen »zweiten Führer«, sondern eine »zweite Reihe« von Führern zu sprechen, unter denen wir in der Zeit von 1917–1920 nicht nur Leo Trotzki, sondern auch Jakob Swerdlow, Josef Stalin, Lew Kamenew, Grigori Sinowjew, Felix Dserschinski, wie auch Nikolai Bucharin und Nikolaj Krestinski finden können.[22]

Medwedews Versuch, Trotzki zu demontieren, ist, wie er selbst nur allzu gut weiß, eine eklatante Fälschung des historischen Sachverhalts. Jakob Swerdlow spielte in der organisatorischen Struktur der bolschewistischen Partei eine bedeutsame Rolle. Er war aber kein unabhängiger politischer Führer und schon gar kein Theoretiker. Was Stalin, Kamenew und Sinowjew angeht, so sind ihre schillernden politischen Rollen im Jahre 1917 wohlbekannt. Alle drei widersetzten sich zu verschiedenen Zeitpunkten dem unabhängigen Kampf der Arbeiterklasse um die Macht. Im März 1917 nahmen sowohl Stalin und Kamenew (wie auch Swerdlow) eine versöhnlerische Haltung gegenüber der bürgerlichen Provisorischen Regierung ein.

Im Oktober 1917 widersetzten sich Kamenew und Sinowjew dem Aufstand. Dserschinski spielte in den frühen Jahren der Revolution eine wichtige Rolle als Führer der Tscheka, der Staatspolizei, die vom sowjetischen Regime zur Bekämpfung konterrevolutionärer Kräfte eingesetzt worden war. Bucharin war zweifellos ein bedeutender, wenn auch sprunghafter Führer. Aber weder Dserschinski noch Bucharin erreichten als revolutionäre Führer auch nur annähernd Trotzkis Format. Und was Krestinski angeht, ein zukünftiges Mitglied der Linken Opposition (und ein Opfer von Stalins Säuberungen), so wäre er der Letzte gewesen, der Trotzkis Rolle als Mitführer der Oktoberrevolution schlecht gemacht hätte.

Bei seinen heutigen Bemühungen, Trotzkis Rolle im Jahr 1917 herunterzuspielen, bagatellisiert Medwedew die Bedeutung einer wohlbekannten Äußerung Lenins:

Noch auf einer Sitzung des Petrograder Parteikomitees am 1. November 1917 nannte Lenin Trotzki »den besten Bolschewisten«. Aber dies war eine bewusste Übertreibung, da Trotzki sich den Bolschewiki erst im Sommer 1917 angenähert hatte und auf dem Sechsten Parteitag der RSDAP (b) zum ZK-Mitglied gewählt worden war.[23]

In der Tat war diese Einschätzung nicht etwa nur beiläufig aus dem Ärmel geschüttelt. Lenin vertrat sie vielmehr in einem bitteren Kampf auf Leben und Tod gegen seine Widersacher in der Führung der bolschewistischen Partei, als diese von ihm verlangten, die Bildung einer Koalitionsregierung mit den Menschewiki zu akzeptieren. Das Schicksal der bolschewistischen Partei und der Revolution standen auf dem Spiel. Wie Alexander Rabinowitch in seinem Buch »Die Sowjetmacht. Das erste Jahr.« berichtet:

Auf Sitzungen des Petersburger Komitees … ließ Lenin am 1. November seinem Unmut freien Lauf. Sich nur mit Mühe beherrschend, warf er den Vertretern des Zentralkomitees in den Wikschel-Gesprächen auf der Sitzung des Petersburger Komitees Verrat vor. Der einzige bolschewistische Führer, den er lobend hervorhob, war Trotzki. »Trotzki hat sich schon vor langer Zeit von der Unmöglichkeit einer Vereinigung überzeugt, und von diesem Zeitpunkt an gab es keinen besseren Bolschewiken.«[24]

In seinem Aufsatz über Trotzki in »Profile der Revolution« beschrieb Anatoli Lunatscharski, der bolschewistische Volkskommissar für Kultur, Trotzki als den »zweiten großen Führer der Revolution«. In einem Versuch, Lenin und Trotzki miteinander zu vergleichen, würdigt Lunatscharski Lenin als einen revolutionären Politiker von »unfehlbarem Instinkt«, weniger anfällig dafür, sich auch nur für kurze Zeit von seinen Gefühlen davontragen zu lassen. Lunatscharskis Charakterisierung, verfasst im Jahre 1919, enthielt aber folgende wichtige Einschränkungen:

Es wäre falsch, sich vorzustellen, dass der zweite große Führer der russischen Revolution seinem Genossen gegenüber in allem unterlegen sei. Es gibt zum Beispiel Seiten, in denen ihn Trotzki unbestritten übertrifft – er ist brillanter, klarer, aktiver. Lenin eignet sich wie kein anderer für den Vorsitz des Rates der Volkskommissare sowie dazu, die Weltrevolution mit genialer Hand zu leiten, aber er hätte nie die gigantische Mission bewältigen können, die Trotzki auf seine Schultern nahm, diese Blitzbesuche von Ort zu Ort, diese erstaunlichen Reden und Kaskaden spontaner Befehle, diese Rolle eines unaufhörlichen Anfeuerers einer entkräfteten Armee, heute hier, morgen woanders. Es gibt keinen Menschen auf der Welt, der Trotzki in dieser Hinsicht ersetzt haben könnte.[25]

Der Aufsatz, in dem Medwedew sich verächtlich über die historischen Tatsachen hinwegsetzt, strotzt nur so vor abfälligen Bemerkungen:

Trotzki tat sich als Volkskommissar für Außenpolitik wenig hervor.[26] … In den dreißiger Jahren wurde Trotzkis Rolle von europäischen Regierungen aufgeblasen und übertrieben.[27] … Niemand, weder früher noch heute, könnte auch nur in einer kleinen Broschüre die »Grundlagen des Trotzkismus« klar darlegen.[28]

Solche Behauptungen lassen nur auf das Ausmaß von Medwedews intellektuellem Verfall schließen. Schlimmer aber noch ist, wenn man sich seine früheren Arbeiten vor Augen hält, wie Medwedew jetzt Stalin neu beurteilt. Die größte Stärke von »Das Urteil der Geschichte« bestand darin, wie es Stalins Rolle in der Geschichte der Sowjetunion anprangerte. Medwedew erklärte damals, »Das Urteil der Geschichte« sei zum Teil auch deshalb geschrieben worden, um »hartnäckigen Versuchen, Stalin zu rehabilitieren, entgegenzutreten. Diese gab es seit 1969 immer wieder.«[29] Er argumentierte gegen diejenigen Vertreter der Sowjetbürokratie, die auf die eine oder andere Weise versuchten, Stalins verbrecherische Taten zu rechtfertigen oder herunterzuspielen. Medwedew widersprach der weit verbreiteten Behauptung, Stalins Handeln in den zwanziger Jahren sei richtig gewesen, nur seine späteren Taten seien zu verurteilen. Stalin habe, so Medwedew, der Sache des Sozialismus in der Sowjetunion und international verheerenden Schaden zugefügt. Er habe zwar marxistische Phrasen benutzt, um sein Handeln zu rechtfertigen, sei aber in Wirklichkeit nie Marxist gewesen.

Heute aber urteilt Medwedew völlig anders über Stalin, der, wie er schreibt …

… alle Werke Lenins viel gründlicher studierte als Trotzki, der viele nicht einmal gelesen hatte. Deshalb war auch Stalin derjenige, der in der Lage war, Lenins theoretisches Erbe ziemlich schnell und durchaus erfolgreich in ein recht umfassendes Konzept von den »Grundlagen des Leninismus« umzuarbeiten … Weder Trotzki noch Bucharin, Kamenew oder Sinowjew waren dazu in der Lage, obwohl sie es versuchten. Sämtliche Versuche Trotzkis, sich auf Lenins theoretisches und politisches Erbe zu berufen, scheiterten und wurden problemlos von Stalin zurückgewiesen. Aber ohne die Möglichkeit, sich auf Lenins Erbe berufen zu können, hatte Trotzki keine Chance, Anerkennung zu finden und den Sieg davonzutragen.[30]

Auf diese Weise wird dem Leser der Schluss nahegelegt, dass es Stalin war, der das Erbe Lenins vertrat, und dass dies seinen Sieg über Trotzki erkläre. Medwedew führt noch weitere Gründe für Stalins Sieg an:

… was die Charakterstärke, den politischen Willen, die Unerbittlichkeit und viele andere Eigenschaften angeht, die im Kampf um die Macht notwendig sind, so übertraf Stalin Trotzki bei Weitem.[31]

In »Das Urteil der Geschichte« jedoch hatte Medwedew sich noch verächtlich über diejenigen ausgelassen, die voller Bewunderung von Stalins »Willen« sprachen:

Ein Mörder, der aus dem Hinterhalt schießt, braucht kaum einen stärkeren Willen als sein Opfer. Ein ehrenhafter Mann enthält sich des Verbrechens, nicht weil es ihm an Charakterstärke fehlt, sondern weil sein Charakter einfach nach anderen Zielen strebt. Zu oft nennen wir einen Mann stark, der alle Normen menschlicher Beziehungen verletzt und alle Regeln eines ehrenhaften Kampfes über Bord wirft. Je mehr er diese Regeln missachtet, umso stärker und entschlossener erscheint er manchen Menschen. Tatsächlich aber zeugen die meisten Verbrechen nicht von starkem Willen, sondern von schwachen moralischen Grundsätzen.[32]

Wie lässt sich Medwedews erschreckende intellektuelle Degeneration erklären? Auch er ist eindeutig ein Opfer des Zusammenbruchs der UdSSR. Dieser hat sein politisches und moralisches Gleichgewicht zerstört. Medwedew ist zu einem glühenden Verehrer von Wladimir Putin geworden, den er mit Peter dem Großen vergleicht! Diese Desorientierung ist nicht einfach eine Folge von Medwedews persönlicher Schwäche. Ungeachtet seiner früheren Verurteilung des Stalinismus verbaute er sich durch seine politische Opposition gegen den Trotzkismus die Möglichkeit, zu einer umfassenden Kritik des Sowjetregimes zu gelangen. Dessen Zusammenbruch überraschte ihn, und er driftete, wie so viele andere sowjetische Intellektuelle, in das reaktionäre Milieu des russischen Nationalismus und Chauvinismus ab. Dies war es, was ihn in Stalins Arme getrieben hat.

In seinen besseren Jahren schrieb Medwedew, der Stalinismus könne zu Recht als »eine ernste und langwierige Erkrankung der sowjetischen Gesellschaft« beschrieben werden. Eine fruchtbare und sinnvolle Konzeption, die bei einer Analyse des Anti-Trotzkismus von Nutzen sein könnte. Die Hartnäckigkeit, mit der über viele Jahrzehnte jeder Aspekt von Trotzkis Denken und Tun verfälscht wird, weist durchaus pathologische Züge auf. Aber die Ursache dieser Erkrankung ist nicht biologischer, sondern gesellschaftlicher Natur. Sie ist eine Manifestation tiefer Widersprüche in der Gesellschaft. Der Anti-Trotzkismus, der in Zeiten wachsender Krisen aufflammt, ist ein ideologischer Abwehrmechanismus gegen die revolutionäre Kritik an der bestehenden Gesellschaftsordnung und gegen den zunehmenden Widerstand, den die Arbeiterklasse der kapitalistischen Unterdrückung entgegensetzt.

Alexander Rabinowitch, einer der wenigen zeitgenössischen Historiker, der – obwohl kein Marxist – zutiefst von der historischen Bedeutung des Oktobers 1917 überzeugt ist, stellte dies einmal auf eine sehr direkte und einfache Art fest. Warum, fragte ich ihn kürzlich, dauern die Angriffe auf Trotzki siebzig Jahre nach seinem Tod immer noch an? Seine Antwort war: »Weil Trotzki noch immer eine Gefahr darstellt.«

In der Tat – für all diejenigen, die Ungerechtigkeit und Ungleichheit in der Welt verteidigen, ist er mit Sicherheit eine Gefahr.


[1]

The Nation: Politik- und Kulturmagazin in den Vereinigten Staaten. In den 1930er-Jahren unterstützte es die Politik des New Deal von Präsident Roosevelt und zeigte Sympathien für das Sowjetregime unter Stalin.

[2]

RAND Corporation: Eine 1948 gegründete amerikanische Denkfabrik des Antikommunismus und Kalten Krieges.

[3]

Neue Ökonomische Politik (russische Abkürzung NEP): Wirtschaftspolitik, die Lenin und Trotzki 1921 gegen erheblichen Widerstand in der eigenen Partei durchsetzten, um nach den Verwüstungen von vier Jahren Weltkrieg und drei Jahren Bürgerkrieg Landwirtschaft, Handel und Industrie durch eine begrenzte Wiedereinführung privater Marktwirtschaft rasch wiederzubeleben.

[4]

Jewsej Grigorjewitsch Liberman (1897–1981): Sowjetischer Wirtschaftswissenschaftler, schlug 1962 in der Prawda »Reformen« in Richtung kapitalistischer Profitwirtschaft vor. Die sowjetische Regierung unter Chruschtschow versuchte dann diese »Reformen« umzusetzen, die Regierung Ulbricht in der DDR sogar noch konsequenter, hier unter dem Namen »NÖSPL – Neues Ökonomisches System der Planung und Leitung«. In der UdSSR wurde diese Politik 1964 mit dem Sturz Chruschtschows beendet, Ulbricht in der DDR passte sich ein Jahr später an.

[5]

Siehe »The Blackmail of the Single Alternative: Bukharin, Trotsky and Perestrojka« in Studies in Soviet Thought, Band 40, Nr. 1/3, August-November 1990, Dordrecht 1990; S. 159–188

[6]

ebd., S. 163

[7]

ebd., S. 170

[8]

Auf Deutsch unter dem Titel Trotzkismus, Essen 2010, erschienen.

[9]

Geoffrey Swain: Trotsky. Harlow 2006; S. 1

[10]

Ian D. Thatcher: Trotsky. London 2003; S. 14–16

[11]

Robert Service: Trotzki. Berlin 2012; S. 12

[12]

Swain, S. 1

[13]

Roy Medvedev, Let History Judge. The Origin and Consequences of Stalinism. New York, Alfred A. Knopf 1972; auf Deutsch erschienen unter dem Titel Die Wahrheit ist unsere Stärke. Geschichte und Folgen des Stalinismus. Frankfurt am Main 1973.

[14]

Roy Medvedev, Let History Judge. The Origins and Consequences of Stalinism. Revised and expanded edition, New York, Columbia University Press 1989; auf Deutsch erschienen unter dem Titel Das Urteil der Geschichte. Stalin und Stalinismus. Berlin 1992. Die deutsche Ausgabe ist nicht völlig identisch mit der amerikanischen, sie basiert auf einer anderen Übersetzung aus dem Russischen und wurde anders editiert.

[15]

Aus dem Amerikanischen (Roy Medvedev, Let History Judge. New York 1989, S. 18) übersetzt, da diese Passage in der deutschen Ausgabe nicht enthalten ist.

[16]

ebd., S. 40 f.

[17]

ebd., S. 96

[18]

Roy Medvedev, »Predislovie« [Vorwort], in: Georgij Černjavskij, Lev Trotskij. Moskva 2010; S. 9 (unveröffentlichte deutsche Übersetzung aus dem Russischen).

[19]

Roy Medwedew, Das Urteil der Geschichte. Berlin 1992, Bd. I; S. 98

[20]

Medvedev, »Predislovie«, S. 10

[21]

Roy Medwedew, Das Urteil der Geschichte. Berlin 1992, Bd. I; S. 102 f.

[22]

Medvedev, »Predislovie«, S. 8

[23]

Ebd.

[24]

Alexander Rabinowitch: Die Sowjetmacht. Das Erste Jahr. Essen 2010; S. 43

[25]

Anatoli W. Lunatscharski, Profile der Revolution. Frankfurt am Main 1968; S. 58, Hervorhebung hinzugefügt.

[26]

Medvedev, »Predislovie«, S. 9

[27]

ebd., S. 10

[28]

ebd.

[29]

Aus dem Amerikanischen (Roy Medvedev, Let History Judge, New York 1989; S. XIV) übersetzt, da diese Passage in der deutschen Ausgabe nicht enthalten ist.

[30]

Medvedev, »Predislovie«, S. 9

[31]

ebd.

[32]

Roy Medwedew, Das Urteil der Geschichte. Berlin 1992, Bd. III; S. 82